Neue Romane ab Montag, den 06.09.2021

Leon, Donna:

Flüchtiges Begehren : Commissario Brunettis dreißigster Fall / Donna Leon. – Zürich : Diogenes Verlag , 2021. – 314 S.

Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt das Boot einen Pfahl, und die Amerikanerinnen enden bewusstlos auf dem Steg des Ospedale. Warum alarmierten ihre Begleiter nicht die Notaufnahme, wenn alles nur ein Unfall war? Je hartnäckiger Brunetti ermittelt, desto näher kommt er einem Monstrum, vor dem sich selbst die Mafia fürchtet.

 

Louis, Lia:

Jedes Jahr im Juni : Roman / Lia Louis. Aus dem Englischen von Veronika Dünninger. – 1. Auflage – München : Penguin, 2021. – 415 Seiten

Für Emmie ist Lucas die ganz große Liebe – seit dem Tag, als sie einen roten Luftballon mit einem Brief in den Himmel steigen ließ und Lucas ihr antwortete. Emmie weiß, dass er ihr Seelenverwandter ist, und doch hat sie es nie übers Herz gebracht, Lucas ihre Gefühle zu gestehen. Jedes Jahr treffen sich die beiden am selben Ort. Jedes Jahr hat er ein ganz besonderes Geschenk für sie. Und jedes Jahr hofft Emmie aufs Neue, dass Lucas sich auch in sie verlieben wird. Doch dieses Jahr ist alles anders. Denn was Lucas ihr verkündet, lässt Emmies Herz in tausend Stücke zerbrechen. Hat sie ihn damit für immer verloren?

 

Haig, Matt:

Die Mitternachtsbibliothek : Roman / Matt Haig. Aus dem Englischen von Sabine Hübner. – Deutsche Erstausgabe – München : Droemer, 2021. – 318 Seiten

Musikalienverkäuferin Nora Seed ist zutiefst verzweifelt. Seit dem Tod ihrer Mutter ging es in ihrem Leben steil bergab. Sie hat ihren Verlobten verlassen, sich mit ihrem Bruder entzweit und nun auch noch ihren Job verloren. Alle Träume, die sie je in und von ihrem Leben hatte, sind zerplatzt. Nora entkommt ihrer Depression nicht und sieht keinen anderen Ausweg, als die düstere, sinn- und trostlose Realität ihres Lebens mit einer Überdosis Tabletten zu beenden. Doch statt im großen Nichts findet sie sich in einem riesigen Raum mit prallgefüllten Bücherregalen und einer älteren Bibliothekarin wieder, die ihr Sinn und Zweck der “Mitternachtsbibliothek” erklärt. Jedes Buch im Bestand bietet Nora die Möglichkeit, in eine andere Version ihres Lebens einzutauchen, um zu entscheiden, ob es besser zu ihr gepasst hätte. Die verschiedenen Leben, die sie nun ausprobiert, folgen alle einem nicht erfüllten Lebensplan und jedes Buch, katapultiert sie, völlig unvorbereitet, in eine gänzlich andere Welt, die sie jeweils mit einem unbekannten Ich konfrontiert. – Bedingt durch die seelische Verfassung der Protagonistin liegt über der “Mitternachtsbibliothek” ein Hauch von Melancholie, aber mindestens genauso so viel Lebensklugheit und Humor. Wieder einmal erweist sich Matt Haig nicht nur als Meister der Zeitreisen, sondern schafft auch eine gute Balance zwischen Unterhaltung, Nachdenklichkeit und Weisheit. Wer bereit ist, sich auf ein literarisches Experiment mit Zeitreisen einzulassen, der wird an diesem Roman seine wahre Freude haben. Eine kluge Bibliothekarin gibt es gratis dazu.

 

Castillo, Linda:

Dein ist die Lüge : der 12. Fall für Kate Burkholder  / Linda Castillo. – Frankfurt am Main : S. Fischer-Verl. , 2021. – 349 S.

Als Adam Lengacher, ein verwitweter amischer Familienvater, auf seiner Farm eine schwer verletzte Frau findet, bittet er Polizeichefin Kate Burkholder um Hilfe. Kate erkennt die Frau sofort: Sie heißt Gina Colorosa, vor 10 Jahren waren sie ein Team bei der Polizei in Columbus und beste Freundinnen. Doch jetzt ist Gina auf der Flucht. Ihre eigenen Kollegen wollen sie aus dem Weg räumen, weil sie ihnen auf die Schliche gekommen ist. Kate versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch je näher Kate der Wahrheit komm, desto näher kommt den beiden Frauen auch der auf sie angesetzte Mörder.

 

Delling, Gerhard:

Elle & Co. KG : Familienroman aus den Wirtschaftswunderjahren / Gerhard Delling. – München : Langen Müller, 2021. – 413 S.

Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges ist die 18-jährige Ella von heute auf morgen auf sich allein gestellt. Entschlossen, ausgestattet mit unerschütterlichem Selbstvertrauen und Draufgängertum ergreift sie eine Gelegenheit beim Schopf und macht ein schäbiges Café zum gut besuchten Treffpunkt für “Süßschnuten” und die gesamte Nachbarschaft. Als ihr erfolgreiches Start-up ein jähes Ende findet, legt Ella erst richtig los.